Pädagogisches Grundkonzept
In unserem Sportkindergarten liegt der Schwerpunkt der pädagogischen Arbeit in der ganzheitlichen Förderung und Forderung der Persönlichkeit aller Kinder durch gezielte sportliche Betätigung.
Zudem ist die pädagogische Grundlage unserer Kindergartenarbeit der situationsbezogene Ansatz mit kleinen oder auch größeren Projekten. Dabei ist der Ausgangspunkt für die Planung und Gestaltung des pädagogischen Alltags immer wieder das Interesse der Kinder an bewegungsorientierten Angeboten.
Im Mittelpunkt von Projekten stehen Fragen unserer Kinder oder Begebenheiten des täglichen Lebens. Das heißt, das aufzugreifen und umzusetzen, was den Kindern im Augenblick wichtig ist. Voraussetzung hierfür ist ein Tagesablauf, der eine flexible Handhabung zulässt.
Ziele und Aufgaben
Bewegung und Gesundheit
Gesundheit und körperliches Wohlbefinden sind eng mit regelmäßiger Bewegung verbunden. Kinder bewegen sich gerne, erleben und erschließen sich so ihre Umwelt. Somit ist Bewegung für eine gesunde Entwicklung des Kindes unerlässlich. Bewegungserfahrungen sind für die Entwicklung der Wahrnehmung, sowie die kognitive als auch soziale Entwicklung entscheidend. Kinder lernen durch Bewegung ihre Umwelt und sich selbst kennen, sie werden unabhängiger, gewinnen an Selbstvertrauen und treten in Kontakt und Kommunikation mit Anderen. Neben nahezu täglich stattfindenden Sportaktivitäten, beispielsweise Schwimmkurs, Skischule, Tanz und Gymnastik lädt der Bayernpark, sowie der Luitpoldpark als naturnaher Bewegungsraum jederzeit zu ausgedehnten Bewegungsmöglichkeiten und damit verbundenen Sinneserfahrungen ein. Ebenfalls können die Kinder durch die durchgeführten Projekte ein breites Erfahrungsspektrum an verschiedenen Sportarten sammeln. Bewegungsstarke Kinder haben in unserem Kindergarten die Möglichkeit ihren Bewegungsdrang auszuleben, bewegungsschwache Kinder werden immer wieder mit viel Spiel, Spaß und Freude zu Bewegungsangeboten motiviert, denn: Kinder erschließen sich ihre Welt durch Bewegung.
Um den Kindern eine gesunde Entwicklung zu ermöglichen, achten wir in unserer Einrichtung neben einem kindgerechten Angebot von Bewegung auch auf Ruhephasen. Passend zu unserem Schwerpunkt wird natürlich auch Wert auf eine gesunde und ausgewogene Ernährung gelegt. Die Kinder werden bei uns ganztägig verpflegt (Frühstück -ab 8 Std. Buchzeit-, Obstpause, Mittagessen, Nachmittagsbrotzeit). Der Sportkindergarten wird beliefert von „mybioco“, einem Bio-Zertifiziertem Caterer speziell für Kindergärten. Die Lebensmittelauswahl und die Mengen passen sie dem dynamisch wachsenden Nährstoffbedarf von Kindergartenkindern an. Hier wird am Vormittag getobt, gesprungen und geklettert, der Nährstoffbedarf steigt dementsprechend. Das warme Mittagessen liefert etwa 25% der Energie am Tag und liefert mehr als 25% der meisten Nährstoffe, vor allem Vitamine. Das Speisenangebot ist ebenso abwechslungsreich wie nahrhaft. Bei der Auswahl der Gerichte wird
darauf geachtet, dass die Grundregeln für eine gesunde Ernährung eingehalten werden. Auf dem Speiseplan befinden sich Getreideprodukte, Kartoffeln, Milch und Milchprodukte, frische Salate, Seefisch und überwiegend magere Fleischsorten. Außerdem werden die Speisen fettarm zubereitet. Bei der Gestaltung des Speiseplans orientieren wir uns an den Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung e.V. (DGE), die, zusammen mit verschiedenen Expertenteams aus Wissenschaft und Praxis, Standards für eine gesunde und ausgewogene Ernährung für Kinder in allen Altersstufen entwickelt hat. Die Speisepläne werden nach den DGE Richtlinien (Deutsche Gesellschaft für Ernährung) bzw. „optimiX“ zubereitet. Es gibt ein täglich wechselndes Obst- und Gemüseangebot: Hier ist für jedes Kind etwas dabei. Es soll Lust auf Neues machen und die Speisen werden der Jahreszeit angepasst. Der Speiseplan wechselt wöchentlich (keine rotierenden Speisepläne) – einzelne Komponenten werden durch saisonales Obst und Gemüse ausgetauscht und neue Trends oder gewisse Vorlieben mit in den Speiseplan eingebaut. Es wird eine optimale Nährstoffversorgung für Kinder gewährleistet, die sich bewusst fleischlos ernähren.
Emotionale Entwicklung und soziales Lernen
Emotionale und soziale Reife sind die Grundvoraussetzungen für das schulische Lernen und darüber hinaus auch für das weitere Leben. Denn Lernen wird erst in einem Klima von Wertschätzung, Akzeptanz und Toleranz möglich. Dazu gehört die Fähigkeit Beziehungen zu Anderen aufzunehmen und zu gestalten, ebenso wie die verbale und nonverbale Kommunikation.Im Kindergarten ist das Lernen mit- und voneinander ein wichtiger Schritt zur Entwicklung der eigenen Persönlichkeit. Hier lernen Kinder in der Gruppe ihre Emotionen, wie glücklich sein, Wut, Angst, Aggressivität, Frust, Traurigkeit Schmerz und Begeisterung wahrzunehmen und damit umzugehen. Die Eigenwahrnehmung befähigt das Kind dazu, die Gefühle Anderer differenzierter und ausgeprägter wahrzunehmen und sozial zu agieren. Die Sozialkompetenzen werden im Gruppenalltag insbesondere durch folgende Anforderungen gestärkt:
– die Auseinandersetzung in Gruppen und Einzel-Interaktionen
– Kompromissbereitschaft
– der Umgang mit Regeln und Grenzen
– Akzeptanz- und Toleranzerfahrungen im Umgang mit Anderen
– Hilfsbereitschaft
– Kontaktfähigkeit
– Frustrationstoleranz (Konfliktstrategien selbst entwickeln)
– Kommunikationsfähigkeit
– Förderung von Verantwortungsbewusstsein
– Konsequenzen des eigenen Verhaltens erkennen und tragen
– „Ich-Stärke“ entwickeln und fördern
– Durchhaltevermögen
– Kritikfähigkeit
– Selbstständigkeit und Selbstbewusstsein fördern und stärken
In der pädagogischen Arbeit begleiten wir das Kind in seiner Entwicklung ganzheitlich mit seinen individuellen und spezifischen Bedürfnissen.
Kognitive Kompetenzen und Wahrnehmung
Das Erkennen der individuellen Fähigkeiten, das Erweitern und das Fördern, aber auch das Erschließen ungenutzter Ressourcen führt zu kognitiven Kompetenzen und gehört in den Aufgabenbereich des Kindergartens. Wichtig ist hierbei, dass es sich nicht um eine „schulische“ Wissensvermittlung handelt, sondern häufig um das spielerische Vermitteln von Grundwissen (Wochentage und Jahreszeiten, Farben und Formen, Mengen bilden, Zuordnen,
Begriffsbildung, Orts- und Lagebestimmungen, ein erstes mathematisches Verständnis, etc.) und Weltwissen (Geschichten, Naturphänomene etc.).
Geistige Beweglichkeit und Flexibilität sind eine gute Voraussetzung für kognitive Fähigkeiten. Die Kinder werden zum eigenständigen Nachdenken angeregt, um Zusammenhänge und Begebenheiten zu erfassen und sie verständlich wiedergeben zu können. Durch ihren angeeigneten Wissens- und Erfahrungsschatz werden sie lernen Problemlösungsstrategien zu entwickeln.
Die Motivation und die Bestätigung, sowie eine „fehlerfreundliche“ Atmosphäre sind hierbei wichtige Methoden. Das pädagogische Personal fördert mit unserem Konzept insbesondere die Grundvoraussetzungen für kognitive Kompetenzen wie Konzentration, Aufnahmefähigkeit und Ausgeglichenheit der Kinder.
Um sich seine Lebenswelt zu erschließen braucht das Kind ein umfassendes und gut ausgebildetes Wahrnehmungssystem, das sich nur über den täglichen Gebrauch aller Sinne herausbilden kann. Als Bewegungskindergarten mit einer Vielfalt von Bewegungsangeboten wie Traumreisen, Massagespielen, Meditation, psychomotorischen Einheiten und anderen Angeboten werden bei unseren Kindern alle Sinne intensiv angesprochen, angeregt und weiterentwickelt. Wichtig in der pädagogischen Arbeit erscheint uns die Förderung der Eigenwahrnehmung und das Entwickeln eines gesunden Körperbewusstseins. Denn nur wer um seine eigenen Bedürfnisse und Grenzen weiß, kann auch die Bedürfnisse und Grenzen des anderen akzeptieren (Fremdwahrnehmung). Zudem findet Sinneswahrnehmung in alltäglichen und nichtalltäglichen Situationen statt und wird von uns in vielfältiger Weise gefördert.
Der Kindergarten bietet mit seiner Vielzahl von unterschiedlichen Materialien und Möglichkeiten unbegrenzte Erfahrungen im Bereich der Sinne. Wahrnehmung heißt auch Empfindungen und Gefühle zu erspüren.
Lebenspraktische Kompetenzen
Das Kind erlernt die Fähigkeit sich altersentsprechend in seinem Alltag selbst zu organisieren. Durch die Förderung der Ich-Stärke des Kindes, wird dem Kind ermöglicht eigenständig tätig zu werden und selbstständig zu handeln.
Kinder, die Hilfe benötigen, werden von uns unterstützt, aber gleichzeitig ermuntert selbst tätig zu werden.
„Hilf mir es selbst zu tun!“ (Maria Montesorri)
Zu den lebenspraktischen Kompetenzen zählen wir:
– Das An- und Ausziehen
– Aufräumen
– Zubereiten des Frühstücks
– Toilettengang
– Zähneputzen
– Hilfe einfordern
– Den Tagesablauf der Kita verinnerlichen
– Ausführen von Botengängen und kleinen Aufträgen
Natur und Umwelt
Zum unmittelbaren Lernumfeld der Kinder gehören Erfahrungen in ihrer Lebenswelt, ebenso wie vielfältige Naturerfahrungen. Der tägliche Aufenthalt im Freien ist fester Bestandteil im Tagesablauf. Durch die Nutzung des Bayern- und Luitpoldparks kann dies in unmittelbarer Umgebung umgesetzt werden. Es ist elementar wichtig, dass Kinder ihr näheres und weiteres Wohnumfeld erkunden. Dazu gehören auch Ausflüge rund um München. Hierbei entwickeln die Kinder ein erstes Umweltbewusstsein und Verantwortungsgefühl.
Sprache und Motorische Entwicklung
Um Sprache zu entwickeln, müssen sehr schnelle Bewegungsabläufe geplant und ausgeführt werden. Hierfür sind viele verschiedene Muskelsysteme wichtig. Wie für jede andere Bewegung sind Kontrolle von Wahrnehmung und Planung der Bewegung unerlässlich. Da wir davon ausgehen, dass es wesentlich ist die Lust zu sprechen zu wecken, zu erhalten und zu fördern, muss dies eingebettet sein in vertrauensvolle Beziehungen und in eine Atmosphäre, die anregt, sich mitzuteilen.
In der täglichen pädagogischen Arbeit achten alle Mitarbeiter darauf, die Kommunikationsmöglichkeiten des Alltags zu nutzen und die Kinder zum Sprechen zu motivieren. Neben der Bewegungserziehung, die in unserem Kindergarten ein Kernelement der Spracherziehung ist, legen wir großen Wert auf die „Literacy“-Erziehung. Der Begriff „Literacy“ steht für Lese-Schreibkompetenzen, als auch für Text- und Sinnverstehen, sprachliche Abstraktionsfähigkeit, Lesefreude, Vertrautheit und Umgang mit Büchern bis hin zu einem kompetenten Umgang mit Medien.
Die sprachliche Früherziehung basiert in unserem Kindergarten hauptsächlich durch Bilderbuchbetrachtungen und Impulsgebung durch die Mitarbeiter. Die Kinder werden angeregt eigene und fantasievolle Geschichten zu erzählen.
Zur Bildung und Erziehung des Kindes werden die benannten Bereiche nicht einzeln gefördert, sondern ganzheitlich, so dass jeder Bereich mit abgedeckt wird.